Von Montag bis Sonntag im Einklang mit dem Rhythmus: 7 Tage 7 Getreide
Getreideküche im Rhythmus der Wochentage steht für ein Ernährungskonzept, bei dem an jedem Wochentag ein anderes Getreide auf dem Speiseplan steht.
Mon(d)tags: Reis
Dienstags: Gerste
Mittwochs: Hirse
Donnerstags: Roggen
Freitags: Hafer
Samstags: Mais
Sonntags: Weizen
Jedes Getreide bringt unterschiedliche Nährstoffe mit sich. Und auch unterschiedliche feinstoffliche Energien. Das sorgt für Abwechslung und Einklang. Abwechslung von den Nährstoffen her, Einklang mit den kosmischen Rhythmen. Denn jeder Wochentag hat seine „Stimmung“. Und gerade die Unterschiede zwischen einem Tag und dem nächsten bringen Form und Struktur in unser Leben.
Die Wochentage entstanden in alten Zeiten aus einem Zusammenhang zu den Planeten.
Planeten waren wiederum die äußeren Bilder göttlicher Wesen. Die Planeten und somit die Wochentage stehen also in einem Zusammenhang zu diesen göttlichen Mythen. Jeder Wochentag ist somit Teil einer kosmischen Ordnung. Der Mensch hat sich heute vielfach davon gelöst, er entscheidet frei nach seinem Willen, was er wann wie tut. Doch irgendwo sehnt sich der Mensch doch nach einem Rhythmus. Weil Rhythmus Kraft gibt und Halt. Für Ordnung sorgt und doch die Freiheit zulässt. Aus diesem Grund bietet sich die Getreideküche an, mehr Rhythmus in das eigene Leben zu bringen. Sich wieder als Teil zu fühlen eines großen Ganzen. Mit der Zeit zu lernen, die feinen Stimmungen, die im Wochentag, aber auch in der Qualität eines jeden Getreide leben, zu empfinden.
Mon(d)tags: Reis
Der Mon(d)tag ist dem Mond gewidmet. Dieser lebt in einem Rhythmus. Mal nimmt er ab, mal nimmt er zu. Der Mond bestimmt auf der Erde Ebbe und Flut, den weiblichen Zyklus. Er wirkt vorwiegend durch das Element des Wassers. Und so ist auch der Reis ganz diesem Element zugeordnet. In Asien wird vorwiegend Reis gegessen. Dieses weiche, friedvolle Gemüt der Asiaten, dieser meditative Charakter ist Teil des Reis essens. Der Montag will uns sagen: Besinne dich noch einmal auf deine Erkenntnisse (vom Sonntag). An diesem Tag Reis zu essen, kann diese Stimmung unterstützen. Wie es auch guttun kann, die Woche langsam angehen zu lassen und mehr Energie in die Planung statt in die Ausführung zu investieren.
Reis ist auch bekannt für seine entschlackenden Eigenschaften – ich sagte ja, er hat mit Wasser zu tun. 😊 Die Devise für Montag lautet also: Reis essen und Tee trinken. Und dabei: Wochenziele festlegen, die Woche planen.
Dienstags: Gerste
Tatkräftig geht es dann mit der Unterstützung von Mars am Dienstag (ital. “martedì”) weiter. Die Gerste vereint die Fähigkeit des Denkens mit der körperlichen Stärke. Also heißt es: Den Plan von Montag in die Tat umsetzen. Gerste war Grundnahrung der Philosophen im Alten Griechenland, wie auch der Gladiatoren in Rom. Gerste steht für seelische Stabilität und körperliche Kraft. Ein Gerstenporridge am Morgen – und man hat Kräfte für den ganzen Tag.
Mittwochs: Hirse
Die Hirse bringt Licht und Wärme zum Menschen. Merkur, der Götterbote, der Vermittler zwischen Himmel und Erde, der Planet (ital. “mercoledì” = Mittwoch). Arbeiten gehen flink von der Hand, es fällt leichter effizient zu arbeiten, überflüssiges zu vermeiden. Eine gewisse Klugheit und Intelligenz führt den Menschen. Hirse wärmt den Menschen von innen, schenkt ein Gefühl der Geborgenheit und Liebe. Kinder lieben das Märchen “Vom süßen Hirsebrei”. Und ich liebe süßen Hirsebrei immer dann, wenn ich mich auf Schoko stürzen möchte. Das sind so meine „Streicheleinheiten“ für die Seele. Und für den Körper gibt’s viel Eisen und Kieselsäure. Das Mineral für die Schönheit von innen. 😉
Donnerstags: Roggen
Hoch erhaben wächst der Roggen. Er steht für Standfestigkeit und Aufrichtekraft im Menschen. Der Donnerstag ist dem Jupiter, dem Gott der Weisheit, geweiht. Ganzheitliches Denken fällt an diesem Tage leichter. Es werden höhere Ziele angestrebt. Es ist nicht so einfach den Roggen in die Küche zu integrieren. Das muss schon weisheitsvoll geschehen 😉 Man muss Bescheid wissen, wie. Die Einweichzeit z.B. beachten. Doch dann offenbart sich das stärkende Element des Roggen.
Freitags: Hafer
Die Kraft der Venus herrscht am Freitag vor (germanische Göttin “Freyia” entspricht der Venus – ital. “Venerdì” = Freitag). Es geht um Harmonie, um Gleichgewicht zwischen Geistigem und Materiellem. Das Wochenende kündigt sich an. Freude und Anmut begleiten diesen Tag. Der Hafer schenkt Lebensfreude, Kraft und Vitalität.
Samstags: Mais
Jetzt wird es ernst. Der Samstag, dem Saturn zugeordnet, lädt ein für einen Rückblick auf die Woche. Zusammenhänge erkennen. Aber auch sich die notwendige Muße zu gönnen. Der Mais führt den Menschen zu einer Verbundenheit zur Erde. Er steht für eine freudige Pflichterfüllung und ein Verantwortungsbewusstsein.
Sonntags: Weizen
Der Sonntag ist heute auch noch (meistens) ein Tag des Rückzugs aus dem Alltag. Zeit für einen Ausflug mit der Familie oder mit Freunden. Zeit für Abstand von der täglichen Routine. Der Sonntag kann dem Menschen helfen, wieder zu seiner Mitte zu finden. Einer Mitte, die vielleicht im Alltag keinen Platz hatte. Idealerweise führt er zu Ruhe und Besinnung. Er lässt den Menschen Kraft tanken. Das Getreide, das dazu passt, ist der lichtvolle Weizen. Er steht für Harmonie und Lebensgleichgewicht. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein übermäßiger Weizenkonsum zu einem Gleichgewicht führt. 🙂 Ähnlich wie die Sonne einerseits Licht und Wärme spendet, ist ein Zuviel an Sonne ein Ausdorren und Tod. Es kommt eben auf das Gleichgewicht an. Weizen ist also nicht partout schlecht, wie das in manchen Ernährungslehren propagiert wird. Ein Zuviel an Weizen allerdings, ein Weizen, der nur mehr aus Auszugsmehl besteht, dem (fast) alle Nährstoffe und Vitalstoffe entnommen wurden, das kann zu Problemen führen.
Was ist das Ziel der Getreideküche?
Es geht bei der Getreideküche im Rhythmus der Wochentage also darum, bewusst einen Rhythmus einzuführen. Einen Rhythmus, der kein Zwang wird. Es muss nicht drei Mal am Tag dieses oder jenes Getreide gegessen werden. Es passiert nichts, wenn an einem Tag das “falsche” Getreide gegessen wird. Und doch ist die Möglichkeit da, sich für ein bestimmtes Getreide an einem bestimmten Wochentag zu entscheiden. Es bewusst zu wählen. Nicht umsonst stammt diese Art zu Kochen aus der Anthroposophie. Einer Weltanschauung, von Rudolf Steiner begründet, in der es um die Weisheit des Menschen geht.
Wie wird die Getreideküche alltagstauglich?
Ich hab’ mich jahrelang damit beschäftigt, wie ich das Getreide so verkochen kann, dass es alltagstauglich wird und allen schmeckt. Und weil ich wirklich einen Großteil meines Tages damit zubringe zu denken, was ich kochen und essen könnte, sind daraus ein paar wunderbare Rezepte für Groß und Klein entstanden.