Was 2020 für mich war – mein Jahresrückblick
Rückblickend weiß man vieles oft besser. Bzw. sieht das eigene Leben wie einen Film nochmals vor sich. Deshalb ist ein Jahresrückblick für mich so wichtig! Denn dann weiß ich was dieses Jahr gut war und ich das nächste unbedingt wieder machen möchte. Und noch viel wichtiger: was ich lieber bleiben lasse. Und wohin ich will. So einen Rückblick und Ausblick mache ich schon seit Jahren. Heuer aber das erste Mal auf meiner Website! 🥳 Und deshalb heißt es 2020:
Out of comfort zone!
Ich springe jetzt ins kalte Wasser und tue das, was ich noch nie getan habe. Öffentlich bloggen. Rückblickend habe ich 2020 definitiv oft meine Komfortzone hinter mich gelassen: Ich hatte ewig „Angst“ früh aufzustehen. Wenn ich wusste, dass ich früh aufstehen musste, dann dachte ich mir schon, „Hilfe, nein“. Am Nachmittag könnte ich müde sein. Nun denke ich, es ist einfach nur eine Uhrzeit. Wie viel tun wir, aus Angst es könnte dies oder jenes als Konsequenz haben? Wie sehr lassen wir uns bei unseren Entscheidungen von unserer Angst beeinflussen?
Ich hatte mir für 2020 vorgenommen jeden Tag āsanas (Yogaübungen) zu praktizieren. Auch wenn es nur fünf Minuten sind. Denn wie sollte ich mich als „Yogalehrerin“ bezeichnen, wenn ich mich nicht selbst mit Yoga beschäftigte? Rückblickend weiß ich, wie sehr mich das verändert hat. Diese Weisheiten, die in den āsanas nach dem Neuen Yogawillen stecken, konnte ich weiter verinnerlichen und daher wieder mehr nach außen tragen und mein Leben – und natürlich auch meine Kurse – bereichern.
Die eigene Komfortzone verlassen habe ich auch beim Fotografieren. Bisher waren meine Shots immer im Automatikmodus. Auch wenn ich mich dann geärgert habe, dass die Fotos nicht so werden, wie sie sollten. Aber, ich habe mir gedacht:
„Was ich noch nicht kann oder weiß, das kann ich lernen.“
Und so habe ich meine Bekannte Angelika Schwarz, eine erfahrene Fotografin angerufen und mir erklären lassen, was es mit ISO, Blende und Verschlusszeit auf sich hat. YouTube Videos geguckt und mir die „Free food photography cheat sheets“ von Laura Kuklase, einer Food Fotografin mit mehreren Auszeichnungen heruntergeladen. Und natürlich: practice, practice, practice. Meine Fotos sind nicht perfekt, aber meistens bin ich zufrieden. 😊 Und was ich vom Business-Coach Isabel Sacher gelernt habe: „Es muss nicht perfekt sein. 80% damit zufrieden ist vollkommen in Ordnung.“ Denn es wäre viel zu schade, wenn der Aufwand es perfekt machen zu wollen dermaßen groß ist, dass der Inhalt es dann nicht in die Welt hinausschafft. Für den guten Inhalt stehe ich. Denn schließlich bin ich ja Lebensmitteltechnologin und kreative Köchin. 😉
Für 2020 hatte ich mir ganz klar vorgenommen:
Und das habe ich im März ernst genommen. Statt am Lockdown zu verzweifeln, habe ich (gefühlt) jeden Tag meinen kleinen Beitrag dazu gegeben, die Welt in die Richtung zu lenken, in der ich sie sehen möchte. Denn Lebensmittel und Wohlbefinden, glücklich sein und Umwelt gehören eng zusammen!
- Wenn wir gute Lebensmittel essen, haben wir mehr Kraft und Energie im Alltag. Mit guten Lebensmitteln meine ich nährstoffreiche Lebensmittel.
2. Welche Lebensmittel wir kaufen, hat einen Einfluss auf deren Anbau. Wählen wir z.B. Bio-Lebensmittel bedeutet das automatisch, dass wir das Ausbringen von Pestiziden boykottieren! Was natürlich effizienter ist, als dagegen in irgendeiner Online-Kampagne zu unterschreiben.
3. Mit der Wahl unserer Lebensmittel bestimmen wir auch über die Arbeitsbedingungen der Menschen mit. Kaufen wir lokal, über Einkaufsgruppen (in Italien GAS Gruppo Acquisto Solidale) bei ausgewählten Produzenten oder bei Firmen, wo wir glauben, dass sie fair handeln und produzieren – was ich z.B. von Rapunzel denke, deren Produkte ich absolut liebe – dann tragen wir dazu bei, dass Menschen fair behandelt werden.
4. Wenn wir gute Lebensmittel essen, die gleichzeitig lecker schmecken, dann fühlen wir uns einfach wohl und wir sind ausgeglichener. (Wenn ich diesbezüglich „unbefriedigt“ vom Tisch aufstehe, dann habe ich nachher viel mehr Lust auf Süßes).
Covid19 und die Selbstständigkeit als Mutter
Was ist der Unterschied zwischen der Möglichkeit es tun zu können und nicht zu tun oder der fehlenden Möglichkeit, es überhaupt tun zu können? Die Freiheit zu entscheiden. Covid19 hat mich zu den Fragen gebracht:
Nutzen wir die Möglichkeiten, die wir haben? Wie können wir das tun, was wir wollen? Meine Antwort lautet ganz klar: durch Rhythmus – und dieser entsteht durch Planung. Ganz konkret bedeutet das, sich zu fragen:
- Schritt: was will ich: z.B. Zeit haben für Freunde, spazieren gehen, ein Bad nehmen…
- Schritt: wann mache ich das: am besten konkret einen Wochentag oder ein Treffen in rhythmischen Abständen einplanen z.B. alle 2 Wochen
- Schritte 1 und 2 schriftlich festhalten. Das gibt Ordnung und man sieht es schwarz auf weiß. Oder blau auf rosa. Je nachdem welches Papier du wählst. Schwarz ist definitiv nicht meine Farbe 😉eher dann anthrazit wenn’s sein muss.
Natürlich ist das für mich selbst auch täglich eine Herausforderung. Wann habe ich jemals Zeit zu arbeiten? Die Kinder sind noch klein und ich möchte auch Zeit mit ihnen verbringen. Dann wäre noch das Haus und Essen kochen. Die Partnerschaft, Sport und sich selbst pflegen. An einem 48 Stunden Tag locker machbar. Aber wie um Himmels willen schaffe ich das in 24 h? Von denen ich 6-9 Stunden schlafe – während derer ich 3-4 mal geweckt werde?
Nur arbeiten wäre ja so einfach. Andererseits hätte ich nicht die Erfahrung, die ich jetzt habe. Im Grund werde ich Profi im Stressmanagement. Oder Familien-Business-Management. Es fehlt nur noch der Top-Manager Lohn dazu 😉 Ich übe mich jeden Tag, jede Woche in einer Struktur.
Anfang des Schuljahres bin ich tatsächlich einen ganzen Nachmittag vor dem PC gesessen, um anhand einer Excel-Tabelle meinen Wochenplan festzuhalten. Und auch wenn ich mich nicht ganz daran halte, hilft er mir trotzdem eine gewisse Ordnung und Übersicht in meinem Leben zu haben. Er hilft mir, mir immer wieder zu zeigen, was mir wichtig ist und wofür ich Zeit haben möchte.
Meine digitale Evolution in 2020
„Wenn du keine Deadline hast, wird es nie was.“, das hat Judith Eggers, ein Karriere- und Business Coach, die ich in der Sympatexter Academy kennengelernt habe mal zu mir gesagt. Ganz unrecht hatte sie nicht.
„Ich brauche eine Website.“ Das war mein Gedanke, als ich im März 2020 damit begonnen habe, meinen Weg in die Selbstständigkeit zu gehen und auf Instagram zu posten. Wobei der Gedanke “ich brauche eine Website“ schon fünf Jahre alt ist, wenn ich ehrlich bin. Aber – und ein aber muss es geben, denn ich brauche ja plausible Entschuldigungen dafür, dass ich es bis jetzt noch nicht umgesetzt habe – 😉
- mit 3 Kindern in 3,5 Jahren hatte ich nicht sonderlich viel Zeit für mich
- ich hatte mal 2015 einen Entwurf einer Website, aber die Struktur war dermaßen kompliziert, dass mir schon die Haare zu Berge standen, wenn ich nur daran dachte. Damals hieß sie www.xsana.eu und war bis auf einem gekauften Bild und dem Rezept für „Roast Beet“ – Rote Beete hauchdünn als carpaccio – inhaltslos.
Heute kann ich jedem raten, der meint er bräuchte eine Website: Erstmal Inhalte erstellen. Konkret werden, was wie auf die Website soll. Dann wird auch das Bild der Website immer klarer und es ist einfacher diese zu erstellen.
Rückblickend weiß ich, dass das oben nicht die Gründe waren, warum meine Website erst 2020 online geht. Sondern eine grundlegende Entscheidung von mir selbst, das machen zu wollen, diesen Weg zu gehen, jede freie Zeit darin zu investieren. Daran war es bisher gescheitert. Deshalb bin ich diesem verrückten Jahr 2020 auch sehr dankbar, weil ich klar meinen Weg gefunden habe:
Als die Welt auf dem Kopf stand, war es tatsächlich für mich eine Zeit der größten Klarheit. Wo ich konkret meine Ziele verfolgt habe. Und das verrückte ist, dieses klare und konkrete im Neuen Yogawillen mit dem Kopfstand zusammenhängt. 😊 Ich habe 2020 Content erstellt.
Mein erster Post auf Instagram war ein historischer Moment. Ich war ja die totale Instagram Banause. Aber meine Schwestern haben mich mit viel Geduld begleitet – und mehr als einmal total gelacht 🙂 – als z.B. der Ton bei einem Video an war, wo er eigentlich hätte aus sein müssen 😉
Mein erster Post waren „Tibetische Energiekugeln mit einem Hauch Exotik“. Oh, wie ich sie liebe. Süße Kugeln, mit tibetischem Tsampa (geröstetes Gerstenmehl), Rosinen und nach tibetischer Tradition Milch und Butter. Apropos, sie passen auch wunderbar zu Weihnachten.
Zu Beginn meiner Instagram Karriere hatte ich als Profilbild das Bild ganz unten links. Jetzt stehe ich selbst da. Schließlich stehe ich hinter dem was ich sage, behaupte und poste.
Doch bevor das alles begann, in der Welt vor Corona, da sind wir noch im Urlaub gewesen:
Madeira mit Kindern
Meine Antwort: Nein, nein, nein. Ein klares nein für jedes meiner drei Kinder, auf die Frage, ob Madeira für Kinder geeignet ist. 😉 Wir wollten dem Winter in Europa entfliehen und sind im Januar auf die Blumeninsel im Atlantik. Bekannt als Wanderinsel, war unseren Kindern (6,4,2) nur eines wichtig: Sand spielen, sie sträubten sich zu wandern. Also saßen wir, wann immer möglich, an diesen schrecklichen künstlich gebauten Sandstränden, mit Sand aus Afrika, und sahen den Kindern beim Spielen zu.
Ab und zu schafften wir es dann doch mit ihnen auf Entdeckungstour zu gehen. Sogar bis auf den höchsten Gipfel Madeiras. Als echte Südtiroler kann man diesen Berg natürlich nicht auslassen 😉
Also wird am Ende doch alles gut? Auch darauf habe ich 2020 meine Antworten gesucht.
Alles wird gut
Wie wird alles gut? Diese Frage habe ich mir 2020 auch gestellt. Alles wird gut, wenn wir an unseren Vorstellungen arbeiten. So zu denken beginnen, wie wir auch leben möchten. Das zu denken, was wir in der Welt sehen möchten. Uns zu fragen, was wir dazu beitragen können in dieser Welt zu leben, die wir möchten. Denn jeder kann nur sich selbst verändern. Darin liegt eine ungeheure Kraft.
Mir hat dieses „Be the change.“ 2020 viel Kraft gegeben. Deshalb ist dieser Satz auch Teil meines Claims. Ich kann die Veränderung, die ich in der Welt sehen möchte, leben. Das kann ICH tun. Und mich aufhören zu beklagen, was alles nicht funktioniert oder was alles schlecht läuft. Ganz konkret mich fragen: was trage ich dazu bei, dass die Welt ein Stück besser wird? Und dazu gehört auch das eigene Verhalten zu überdenken. Wie gehen wir mit den Menschen um, die uns umgeben? Familie, Freunde, Arbeitskollegen? Wäre ich stolz darauf, mein eigener Freund sein zu müssen? Und wenn nein, was kann ich ändern, damit ich aus ganzem Herzen ja sage?
Wie wirkt sich mein Kaufverhalten auf die Welt aus? Fördere ich Missstände in Natur und Umwelt? Fördere ich billige Arbeitskräfte und sozialen Missstand? Den Mut haben hinzuschauen und sich dann bewusst zu entscheiden. Das macht den Unterschied. Und wenn ich mit mir selbst im reinen bin, dann wird alles gut. Nicht wenn ich darauf warte, mich zurücklehne und alles so weitermache wie bisher.
Be the change. Das ist der Gedanke, der mir hilft nicht zu verzweifeln, wenn ich schlechte Nachrichten höre. Wie Robbenbabys aus Spaß abgeschlachtet werden, Schiffe voller Menschen im Mittelmeer versinken, aus Häusern Schutt und Asche gemacht wird, in denen Menschenleben begraben werden. Be the change denke ich mir dann.
In meinem kleinen handle ich so, wie ich es verantworten kann. Ich investiere nicht in Aktien, weil damit meist auf Waffen spekuliert wird. Ich kaufe lokal, esse saisonal, habe mein amazon prime Abo gekündigt. Weil ich nicht mitmachen will bei der Ausbeute der Menschen. Beim reich werden von wenigen Reichen. Manchmal kaufe ich auf zalando. Natürlich ist das nicht perfekt.
Es ist mein Weg zu mir selbst.
Und die Frage, die wir uns immer wieder stellen sollen ist: Wie bin ich? Wie werde ich von anderen gesehen? Und vor allem: Wie möchte ich sein? Und was kann ich tun, damit ich so werde? Und dann: just do it. Go for it. Reach for the stars. Change yourself.
Be the change. Change to be. Verändere dich, um so zu sein wie du möchtest. Das wünsche ich dir und mir für 2021!